Der Titelverteidiger gewann am Samstagnachmittag beim VfB Stuttgart mit 2:1 (1:0) und verhinderte damit die schon drei Stunden später mögliche 23. Meisterfeier der Münchner. Den Siegtreffer in einer unterhaltsamen, zeitweise turbulenten und hitzigen Begegnung in der ausverkauften Stuttgarter Arena erzielte Robert Lewandowski (82.). Der junge Rumäne Alexandru Maxim (63.) hatte die BVB-Führung durch Lukasz Piszczek (29.) ausgeglichen.
Maxim war bereits vor seinem Treffer der auffälligste Spieler auf Seiten der ersatzgeschwächten Stuttgarter gewesen. Vor allem bei ruhenden Bällen sorgte er für Gefahr. In einer zunächst unterhaltsamen, zeitweise turbulenten und zunehmend auch hitzigen Begegnung hatte der außerplanmäßig eingewechselte Piszczek Dortmund zunächst in Führung gebracht. Georg Niedermeier, der nach Maxims Hereingabe mehrfach per Kopf einem Treffer nahe war, sah in er 70. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.
Piszczek hatte zunächst auf der Bank gesessen, weil ihn Trainer Jürgen Klopp für das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch beim FC Malaga schonen wollte. Dann allerdings traf Martin Harnik, einer von vier Neuen in der Anfangsformation des VfB, Marcel Schmelzer mit der Fußspitze im Gesicht, der Außenverteidiger musste vom Feld und Piszczek aushelfen. Der Wechsel (24.) wirkte sich aber auch positiv aus für den BVB: Piszczek verlängerte einen Freistoß von Marco Reus per Kopf zum Führungstreffer ins Tor.
Zuvor war hatte die Begegnung einen hohen Unterhaltungswert besessen - nicht zuletzt durch das couragierte Auftreten der so heimschwachen Stuttgarter: Roman Weidenfeller klärte per Fuß einen Kopfball von Georg Niedermeier (7.), VfB-Torhüter Sven Ulreich blieb im Eins-zu-Eins-Duell Sieger gegen Marco Reus, ein Treffer von Vedad Ibisevic wurde wegen Abseits nicht anerkannt (beide 11.), Ibrahima Traoré scheiterte an Weidenfeller (13.), Reus lupfte den Ball neben das leere Stuttgarter Tor (18.).
Die Stuttgarter, die zuvor nur drei Heimspiele in dieser Saison gewonnen hatten, spielten mit hohem Einsatz und zeigten zahlreiche gelungene Spielzüge. Nach der Auswechslung von Schmelzer verloren sie aber vorübergehend den Faden. Dortmund spielte abgeklärter, die Gäste versäumten es jedoch, einen zweiten Treffer nachzulegen. Die beste Gelegenheit dazu ergab sich für den BVB zehn Minuten nach der Pause, doch nach Vorarbeit von Mario Götze brachten nacheinander Robert Lewandowksi und Nuri Sahin den Ball nicht ins VfB-Tor.
Stuttgart kämpfte sich so vehement ins Spiel zurück, dass Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach) zunehmend Probleme hatte, die Emotionen zu kontrollieren. Dann wurde es wieder turbulent: In der 59. Minute traf Christian Gentner den Pfosten, den Nachschuss von Traoré klärte Götze auf der Linie. Vier Minuten später machte es Maxim dann besser. Als Niedermeier nach einem heftigen Einsteigen gegen Götze vom Feld musste, drängte Dortmund noch einmal vehement - der VfB verteidigte mit Leidenschaft.